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1535 - Pedro de Mendoza-Expedition

1535 wurde in Spanien eine neue riesige Flotte ausgerüstet, um in die La Plata Region zu fahren. Die Vorbereitung wurde durch die Nachricht von den großen Reichtümern, die Hernando Pizarro aus dem Inka-Reich mitbrachte, regelrecht beflügelt.

Am 24. August 1535 stach eine Flotte von 14 Schiffen von Cadiz aus in See, auf der sich 1.500 Spanier, 150 Deutsche und Sachsen, 100 Pferde, sowie Geschütze und Handfeuerwaffen befanden. Mit an Bord war der Straubinger Ulrich Schmidl, der ein ausführliches Tagebuch der Reise anfertigte. Dieses Tagebuch wurde mehrfach veröffentlicht, zuletzt 1962 unter dem Titel "Ulrich Schmidl, Wahrhaftige Historien einer wunderbaren Schiffahrt". Ebenfalls wertvolle Einblicke bietet die Romanbiografie "Abenteurer und Rebell" von Carlo Ross.

Nach einem Piratenüberfall auf See erreichte die Flotte nahezu unbeschadet den Rio de la Plata und am 03. Februar 1536 wurde die Stadt Buenos Aires (gute Luft) gegründet, was aber nur Hunger und Krankheit brachte. Expeditionen zur Nahrungsbeschaffung endeten in einem Fiasko, denn die Indianer schlossen sich zusammen und belagerten mit über 20.000 Mann die neue Siedlung. Von den ursprünglich fast 2.000 Mann überlebten nur 560.

Juan de Ayolas übernahm nun wegen Krankheit die Führung und ließ den Río Paraná hinauf fahren. Im Caboto-Fort Corpus Christi begegneten sie einem Mann, der die Lebensgeister der Expedition wieder weckte, da auch er von sagenhaften Schätzen berichtete. Ayolas Leute und die eines hinterhergeschickten Suchtrupps fuhren weiter in den Río Paraguay und diesen hinauf, geradewegs ins Paradies.

Sie trafen hier die Guaraní, die ihnen zwar auch anfänglich feindlich gesonnen waren, sich aber leicht einschüchtern ließen. Es kam zu einem Kontakt und die Guaraní entschuldigten sich, indem sie Witwen und junge Mädchen als Geschenke anboten. Am 15. August 1537 entschied man sich eine Siedlung zu errichten, die "Casa Fuerte de Nuestra Señora de Santa Maria de la Asunción", das heutige Asunción, die Hauptstadt Paraguays. Es war aufgrund des Frauenüberschusses der Guaraní zu dieser Zeit völlig normal, daß ein Mann 10 oder mehr Frauen hatte, berichtet wird von bis zu 70! Die daraus hervorgegangenen Mestizen bildeten 275 Jahre lang eine dominierende "weiße" Oberschicht, da sie später nur untereinander heiratete.