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Villa Elisa

Rathaus Villa ElisaVilla Elisa bildet mit einer Größe von 122 km² und 75.933 Einwohnern (Stand 2016) einen Teil des Großraumes von Asunción (16km vom Zentrum der Hauptstadt entfernt) und ist eine der 20 größten Städte des Landes. Villa Elisa liegt im Departamento Central. Die Stadt grenzt an Lambaré, Asunción, Ñemby, Fernando de la Mora und Villeta. Westlich der Stadt liegt der Río Paraguay.

Nach dem paraguayischen Krieg holte die paraguayische Regierung europäische Einwanderer ins Land, denen Land für landwirtschaftliche Produktion und die Viehzucht gegeben wurde. Um 1890 gründeten belgische Einwanderer die Kolonie Mbocayaty. Später kamen um 1880 und 1890 Franzosen und Italiener hinzu. Viele Bewohner arbeiteten in der Landwirtschaft, vor allem Früchte wurden angebaut.  Der erste Verwaltungsrat wurde unter der Leitung von Emilio Johansen am 21. Juni 1899 gegründet und die Stadt zu Ehren seiner Frau Elisa von Poleski, einer Aristrokratin deutschen Ursprungs, Villa Elisa genannt. Später erhielt auch eine Straße ihren Namen. Neue Einwohner kamen hinzu aus Skandinavien und Deutschland. In den Jahren 1900 und 1940 wuchs die Bevölkerung weiter. Dadurch mußte die Stadt gesellschaftspolitisch neu strukturiert werden, was sich jedoch durch interne Konflikte, wie den Chaco-Krieg (1932-1935), als sehr schwierig gestaltete. Die Stadt hat laut Statistik heute noch ein sehr hohes Bevölkerungswachstum.

Strasse Villa ElisaDas Klima in Villa Elisa ist meist tropisch mit maximalen Temperaturen im Sommer von bis zu 39 °C. Die Minimaltemperatur im Winter beträgt 1°C. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 23 °C. Die regenreichsten Monate sind der April, August und November.

Villa Elisa ist eine typische Savannenlandschaft, flach und sandig, mit Bäumen und Sträuchern bedeckt. In den 80er und frühen 90er Jahren gab es in Villa Elisa viele Orangen-, Zitronen- und Mangobäume. Auch heute noch sind Mangobäume an vielen Staßen zu finden und der Obstanbau ist eine wichtige Einnahmequelle. Die Stadt ist vom Norden zum Süden hin von asphaltierten Straßen durchzogen.

Ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung von Villa Elisa arbeitet in Asunción und kommt lediglich zum Ausruhen nach Hause. Daher ist die Stadt auch bekannt als Ökologische Stadt "La Ciudad Ecológica". Aufgrund der geringen Kriminalitätsrate ist Villa Elisa ebenfalls eine sichere Stadt "ciudad segura".

Villa Elisa IglesiaEs gibt 16 Stadtteile: Centro, San Juan, Villa Bonita, Mbocayaty, Picada, Sol de América, Ypaty, Villa Hermosa, Rosedal, 29 de setiembre, Gloria Maria, San Jose, 3 Bocas, 8 de diciembre, Remanso und Arroyo Seco.

Villa Elisa ist nicht als touristische Stadt bekannt, hat aber einige Orte, die einen Besuch wert sind, wie z.B. die schöne Kirche "Virgen del Carmen". Es gibt viele Industrie-, Handels- und Dienstleistungsbetriebe. Die Stadt verfügt über einige Supermärkte, ein Fußballstadion, Polizeistationen, Tankstellen, Lokale sowie diverse Schulen. Es gibt verschiedene Linien des öffentlichen Verkehrs. Die größten Unternehmen in Villa Elisa sind die Ölraffinerie PETROPAR und der internationale Konzern Unilever. Außerdem gibt es auch Krankenhäuser, ein Hotel und Baumschulen.

FolkloregruppeJährlich am 16. Juli findet ein Fest zu Ehren der Jungfrau Carmen statt, der Schutzheiligen der Stadt. Es gibt noch eine Reihe weiterer Veranstaltungen, an denen die ganze Familie teilnimmt, z.B. das Kinderfest, religiöse Paraden, der Gedenktag der Veteranen des Chaco-Krieges, der Jugendtag und weitere. In Villa Elisa findet auch das Ypacaraí Festival "Festival del lago de Ypacaraí" statt und sie ist bekannt als die folkloristische Hauptstadt des Südens.

Einer der berühmten Persönlichkeiten der Stadt ist der im Jahr 1947 in der Stadt geborene Schriftsteller Cristian González Safstrand, ein Autodidakt, der von Jugend an Literatur interessiert war und viele Klassiker der westlichen Literatur gelesen hat, wie die großen spanischen Schrifteller Miguel de Cervantes Saavedra und Pedro Antoni de Alarcón, sowie den Franzosen Alejandro Dumas. Im Jahr 1984 veröffentlichte er seine beiden Novellen: "Erlebnisse eines Kommissars auf dem Land" ("Andanzas de un comisario de campaña") und "Träume und Konflikte" ("Sueños y Conflictos"). Ein Jahr später, 1985, folgte sein nächster Roman "Das Leben und seine Folgen" ("La vida y sus secuencias") und 1989 erschien "Der Alptraum" ("La pesadilla"), sein vierter Roman.

 

Bilder Wikipedia: Rathaus und Folkloregruppe: Tamara aldama - Kirche und Strasse: Hugo Diaz Lavigne