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Humaitá

Rathaus Humaita

Die Hafenstadt Humaitá (Guaraní yma= Altertum,Antike,Vorzeit und itá= Stein ) mit 3.097 Einwohnern (Stand 2016) im Departamento Ñeembucú liegt an einer Biegung am Ostufer des Río Paraguay, etwa 24km nördlich vom Zusammenfluß mit dem Río Paraná.

Es herrscht ein mildes, meist tropisches Klima, mit einer Minimaltemperatur von 0°C im Winter und einer Maximaltemperatur von 40°C im Sommer.

Am 6. Februar 1778 wurde Humaitá von Gouverneur Pedro Melo de Portugal gegründet. Während der Präsidentschaft von Carlos Antonio López wurde die Stadt 1844 nach den Plänen von Oberst Franz Wisner von Morgenstern zur Festung ausgebaut. Der Direktor des Marinearsenals in Asunción, John William Whytehead, rüstete die Festung mit großkalibrigen Artilleriegeschützen aus.

Humaita Haus aus der KolonialzeitHumaitá hat ein reiches historisches Erbe, da kaum eine andere Stadt so am paraguayischen Krieg beteiligt war. Während der Invasion der Alliierten im Tripel-Allianz-Krieg wurde die Festung fast drei Jahre lang belagert, was zu einigen der blutigsten Schlachten Lateinamerikas führte. Die Belagerung wurde seinerzeit mit der von Sewastopol verglichen. Im Auftrag der brasilianischen Truppen haben die Brüder James und Ezra Allen aus den USA 14 Aufklärungsflüge mit ihrem Heißluftballon unternommen.

Kirche Humaita

Am 18. Januar 1868 gelang es brasilianischen Panzerschiffen, Humaitá zu passieren und so die Kontrolle über den Fluß zu erlangen. Der größte Teil der paraguayischen Truppen wurde am 24. Juli 1868 evakuiert. Nach dem Selbstmord des Kommandanten der Festung, Oberst Paulino Alén, hat sich sein Nachfolger, Oberst Francisco Martínez, mit etwa 1.300 Mann ergeben. Mit dem Fall der Bastion war der Krieg für Paraguay praktisch verloren.

Heute steht nur noch ein Teil der Ruine der damals so majestätischen Kirche "San Carlos Borromeo". Die Ruine der von Granattreffern zerstörten Kirche wurde zum Denkmal der "Defensa de la Patria" (Verteidigung der Heimat). Andere Gebäude und Befestigungen wurden in Übereinstimmung mit dem Geheimvertrag der Tripel Allianz abgerissen.

Humaita Ruine der KircheDie Kirche San Carlos (zu Ehren des Präsidenten Don Carlos Antonio López) wurde von dem Architekten, Kartographen, Historiker und Militäringenieur Oberst Franz Xaver Wisner (auch Wiesner) von Morgenstern entworfen. Als gebürtiger Österreich-Ungar war dieser, neben vielen anderen Werken während der Regierung von Don Carlos Antonio López, auch an der Planung von López Palast beteiligt (zusammen mit Ravizza und Taylor).

Das Hotel Municipal, welches Ende des 19. Jahrhunderts im italienischen Stil erbaut wurde, ist neben anderen Hotels noch besonders erwähnenswert. Hier hat sich während der Revolution von 1947 auch General Alfredo Stroessner aufgehalten.

Sehenswürdigkeiten
- Humaita Ruine NahansichtRuine von Humaitá: Das letzte Überbleibsel nach der Bombardierung durch die Alliierten. Die dortige Kirche San Carlos Borromeo war zu dieser Zeit eine der schönsten in Amerika und wurde am 1. Januar 1861 eingeweiht .

- Museum der ehemaligen Kaserne von López (Museo del Ex cuartel de López): In drei Ausstellungsräumen werden die Überbleibsel der Schlachtfelder gezeigt, wie Gewehrkugeln, Kanonen, Steigbügel, Sporen, Schwerter und andere Gegenstände.

Weitere sehenswerte Orte in der Nähe:
- Itapunta
- Curupayty: Hier tobte eine verheerende Grabenschlacht
- Estero Bellaco

 

Bilder Wikipedia: Rathaus und Kirche: Urheber FF MM - Ruine der Kirche, Ruine Nahansicht, Haus aus der Kolonialzeit: Urheber Hugo Diaz-Lavigne