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Paraguay Info Portal

Daueraufenthalt Cedula und Staatsbürgerschaft in Paraguay

!!! Achtung !!! Die unten stehenden Informationen sind leider veraltet - wir versuchen den Beitrag möglichst bald zu überareiten.

Kurzer Überblick über die Neuerungen:

  • Die Legalisierung entfällt, es gilt das Apostille-Verfahren - soll somit einfacher sein
  • Die Aufenthaltsgenehmigung gilt anfänglich nur noch 2 Jahre und muß dann verlängert werden.

Wir empfehlen dringend, Informationen über die paraguayische Botschaft einzuholen oder einen Einwanderungshelfer zu beauftragen. Bei Fragen oder für den Kontakt zu einem Einwanderungshelfer schickt uns gern eine Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Alter Beitrag - nicht mehr aktuell:

Paraguay zählt zu den einwandererfreundlichsten Ländern der Welt und doch muß man ein paar Kleinigkeiten beachten.
Wir haben diesen Beitrag im Dezember 2017 überarbeitet, da sich einiges geändert hat.

Um nach Paraguay einreisen zu dürfen, braucht man als Deutscher lediglich einen gültigen Reisepaß und ist dann berechtigt zu einem dreimonatigen Aufenthaltt. In der Vergangenheit gab es diverse Möglichkeiten diese Frist auszudehnen, aber das meiste geht heute nicht mehr oder ist mit viel Nervereien verbunden. Der Erwerb der Daueraufenthaltsgenehmigung ist relativ einfach und viel günstiger, als in anderen Ländern.

Die korrekte Einwanderung

Die erforderlichen Papiere, die schon in Deutschland zu besorgen sind, sind recht überschaubar und der Vorgang ist sehr gut dokumentiert. Alles wissenswerte steht auf der Seite der Botschaft von Paraguay unter Daueraufenthalt. Erforderlich ist ein gültiger Reisepaß (mindestens noch ein halbes Jahr gültig!), eine überbeglaubigte Geburtsurkunde, ggf. überbeglaubigte Heiratsurkunde oder Scheidungsurteil (vom Landgericht überbeglaubigt) und ein polizeiliches Führungszeugnis  vom Bundesjustizministerium überbeglaubigt. Je nach deutschem Wohnort klappt die Überbeglaubigung direkt bei der Beantragung, wir bekamen alle Dokumente erstmal normal und mußten sie dann selbst weiter schicken. Man sollte ausreichend Zeit dafür einplanen, nur mit dem Führungszeugnis wird es problematisch, denn dies ist nur 3 Monate ab Ausstellung gültig. Alle deutschen Papiere müssen vor der Vorlage bei einer paraguayischen Behörde "legalisiert" werden. Dies erledigt hier in Deutschland die Botschaft Paraguays in Frankfurt am Main. Je nach Dokument kostet dies zwischen 15,- und 35,-Euro. Wichtig ist ein frankierter und addressierter Rückumschlag und ein Anschreiben mit E-Mail-Adresse. Jetzt heißt es warten, nach ein paar Tagen kommt eine E-Mail mit der Rechnung. Möglichst sofort bezahlen und den Beleg per E-Mail schicken, sonst wird nicht weitergearbeitet. Ab jetzt dauert es noch 7-10 Tage bis der Brief rausgeht. Nun ist alles erledigt, was es Deutschland zu erledigen gab. Natürlich kann die Legalisierung auch später erfolgen, dann muß man aber auch noch einen vereidigten Übersetzer bemühen und es wird unnötig komplizierter und teurer.

Vorort beginnt nun ein kleiner Wettlauf mit der Zeit, denn das Führungszeugnis läuft nun in vielen Fällen schon bald ab. Hier muß man sich dann noch bestätigen lassen, daß man gesund ist. Dies geht bei einem lizensierten Arzt, in einem Krankenhaus oder einem Gesundheitszentrum. Es empfiehlt sich vorher zu fragen, ob das Unternehmen zur Ausstellung der Urkunde berechtigt ist. Ein kleiner Stolperstein kann dann noch der Vermögensnachweis werden, denn man muß 2.750.000,- PYG (Stand Sept. 2017) vorweisen. Dies kann ein beglaubigtes Bankguthaben bei einer paraguayischen Bank oder ein Grundstück in Paraguay sein. Während man ein Grundstück relativ problemlos erwerben kann, wird für die Eröffnung eines Bankkontos aber meist eine Cedula verlangt - ein Fehler im System. In der Regel wird man es also bei der Nationalbank hinterlegen müssen und kann erst wieder darauf zugreifen, wenn der Vorgang abgeschlossen ist. Nun sollte man schon ein paar Spanisch-Kenntnisse haben, denn man muß noch schwören, sich an die paraguayische Verfassung zu halten und zu Interpol muß man auch noch. Immer wieder müssen Dokumente kopiert und beglaubigt werden.

Wer sich das alles sparen will, nimmt einen Einwanderungshelfer. Hier gilt es aufzupassen, denn neben vielen seriösen, gibt es leider auch schwarze Schaafe, also eigentlich wie überall. Wer schon im voraus Geld verlangt, kann natürlich ein Neuling sein und sich die Auslegung der Kosten nicht leisten können, er kann aber ebenso seiner Sache nicht ganz sicher sein und am Ende bleibt ja dem Einwanderer nichts übrig, als nochmal zahlen. Wir haben es mit Bettina Müller gemacht, sie ist seit 27 Jahren in Paraguay und hat sehr viel Erfahrung. Sie macht einen Festpreis von derzeit 950,-Euro inkl. aller Kosten und Gebühren und bezahlt wird, wenn die Papiere abgegeben sind und man die vorläufige Daueraufenthaltsgenemigung in den Händen hält. Es gibt keinerlei Laufereien, außer zur Nationalbank (Hinterlegung) und einmal zu Migraciones. Dann heißt es warten, bis man die Cedula beantragen kann.
Die normalen Kosten des Verfahrens belaufen sich auf 1.400.000 PYG, also etwas mehr asl 200.-€. Darin sind die Gebühren für die Legalisation, den Arzt und Notar nicht enthalten. Sobald die Daueraufenthaltsgenehmigung erteilt wurde, kann man die Cedula beantragen - dieser Vorgang ist kostenlos und dauert ca. 6 Wochen. Wer während des gesamten Vorgangs Geduld hatte und in der Hitze der Büros von Asunción ausharrte, bis man endlich dran kommt - und wer dann noch recht freundlich bleibt...

...dann klapt's auch mit der Cedula!

Einwanderungshelfer

Wir Deutsche haben das Talent, sogar im Ausland neue Berufe zu erfinden. Neben dem Grundstücksmakler ist der Beruf des Einwanderungshelfers eine typisch deutsche Erfindung. Ob man sie wirklich braucht, sei dahingestellt, denn die Paraguayer konnten in der Vergangenheit ihre Häuser auch ohne Makler verkaufen und Paraguay ist nicht die USA. Wir sind selbst Deutsche und es mag ein wenig merkwürdig klingen, wenn wir vor unseren eigenen Landsleuten warnen. Hintergrund ist hier aber, daß es sich bei vielen, die diese Dienstleistung anbieten, um gescheiterte Existenzen handelt, die nun ohne den geringsten finanziellen Einsatz um ihr eigenes Überleben kämpfen. Es gibt keine allgemeingültige Formel, um die "schwarzen Schaafe" zu erkennen, nur ein paar Hinweise. Wer von Anfang an sein eigenes Honorar von den Kosten für die Dokumente trennt, verdient sicherlich viel eher das Vertrauen, als derjenige, der einen diffusen überhöten Festpreis verlangt. Fast zu 100% kann man demjenigen vertrauen, der sein vorher vereinbartes Honorar ganz am Ende kassiert. Der Einwanderungshelfer kann viele unnötige Kosten sparen und viele Wege abnehmen. Vorallem mit schlechten Sprachkenntnissen wird er sicher unverzichtbar. Die ober erwähnten 950,-Euro für alles zusammen, also alle Gebühren in Paraguay und Honorar, sind sehr günstig, wenn man bedenkt, daß man ca. 500,-Euro sowieso zahlen müßte und dazu noch jede Menge Lauferei kommt. Die Wahl des Helfers sollte allerdings sehr gewissenhaft getätigt werden - hier hat teuer definitiv nichts mit gut zu tun.

Fazit

Ob als Tourist oder mit Cedula, man ist damit noch kein Staatsbürger Paraguays. Die Cedula berechtigt lediglich zum uneingeschränkten Aufenthalt. Man hat damit die gleichen Rechte und Pflichten, wie ein Paraguayer. Da Ausländer sowieso schon fast die gleichen Rechte und Pflichten haben, muß jeder selbst entscheiden, ob und wann er seine Cedula beantragt. Es ist jedenfalls nicht mehr schwer und daher sehr zu empfehlen, selbst dann, wenn man sich nicht dauerhaft hier aufhält, denn es gibt, im Gegesatz zu Argentinien, keine Mindestaufenthaltsdauer.

Fest steht, es gibt verschiedene Möglichkeiten in Paraguay glücklich zu leben. Das wichtigste ist, sich der Mentalität des Landes anzupassen und das wichtigste Wort ist nun einmal mañana - mit Geduld geht hier alles.